Die Azubis der SVO-Gruppe

Nachhaltig unterwegs mit der SVO

Gemeinsam Energiewende bewegen – das ist das Motto der SVO. Wir sind mit zwei Azubis einen Tag lang zu spannenden Projekten im Versorgungsgebiet des Unternehmens gefahren und haben geschaut, was sich rund um Photovoltaik, Wärmepumpen und E-Mobilität alles gerade bewegt. 

Die Zentrale der SVO in der Sprengerstraße von Celle, ein markanter vierstöckiger Bau, ist seit Kurzem kaum wiederzuerkennen. Denn vor alle Etagen hat der Versorger für die Region Celle und Uelzen vertikale Photovoltaikelemente gebaut, mit einer eingebauten LED-Anlage über dem Haupteingang und einer Hintergrundbeleuchtung, die morgens und abends das Gebäude blau illuminiert.

Ein starkes Zeichen für die Energiewende, die uns alle bewegt – und die immer mehr Chancen für Privatkunden und Unternehmen bietet. Und ein idealer Startpunkt für unsere Azubi-Reise in Sachen Energiewende ist.

 

Azubis auf SVO-Tour

Die Auszubildenden Jan Zugier und Angelina Koch werfen heute das erste Mal einen genauen Blick auf die Anlage. Thomas Ristel führt die Azubis bis unters Dach, denn hier sitzt das Herz einer weiteren Neuerung, der Luftwärme-Anlage mit den zwei Wärmepumpen, die die frisch sanierte 4. Etage des Gebäudes mit klarer Luft in der passenden Temperatur versorgen. Ristel ist verantwortlich für das Gebäude, leitet den Umbau, der den Konzernsitz mit Baujahr 1965 fit für die Zukunft macht. Sind die Erfahrungswerte aus der oberen Etage gut, sollen bald auch die anderen Ebenen auf komplett nachhaltige Wärmeversorgung umgestellt werden.

Jan Zugier, 19 Jahre alt, zieht seine noch neue blaue Arbeitsjacke gerade, er hat erst im August die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik begonnen. In der Lehrwerkstatt in Bostel konnte er schon erste Schaltanlagen bauen, verstehen, wie die Technik funktioniert, die die Menschen im SVO-Gebiet mit Strom, Wärme und Wasser versorgt. Jetzt steht er neben Thomas Ristel, der die Anlage mit ihren 215 kWp Spitzenleistung erklärt; die Anlage deckt die Grundlast des Gebäudes von 60 kW schon mit den ersten Sonnenstrahlen.

„Das sieht schon beeindruckend aus“, sagt Zugier. Die 22-jährige Angelina Koch blickt auf das nahende Ende ihrer kaufmännischen Ausbildung, wird im kommenden Jahr fest im Kundenservice anfangen. „Ich freue mich sehr darauf“, sagt sie. Die Umbauten hat sie hier täglich gesehen, die Energiewende ist ein wichtiges Thema bei den Kundengesprächen – und praktisch überall sichtbar im SVO-Gebiet. Und das wollen sich die beiden Auszubildenden an diesem sonnigen Tag im Oktober einmal genauer anschauen. 

Die Fahrzeugflotte steht immer mehr unter Strom

Die Azubis steuern dafür heute den in SVO-Blau leuchtenden Tesla Model Y. Der gehört zum neuen Programm SVO | enjoy E, modernes „Mobility Sharing“, also das Teilen und Ausleihen von Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Das neue regionale Angebot ist gerade offiziell gestartet – zunächst mit einer Ausleihstation in Hermannsburg. Zudem betreibt die SVO-Gruppe inzwischen an knapp 30 Standorten eigene öffentliche Lademöglichkeiten. Die nächste Station ist der Außenstandort Bostel.

Der blaue Tesla ist gut mit Strom versorgt, kann also an der Ladesäule am Eingang vorbeisummen. Vor der Anlage parken zwei weitere Elektrofahrzeuge, ein Smart und der Maxus eDeliver, einer von zwei Elektrokastenwagen, die das Unternehmen seit knapp zwei Jahren auf Alltagstauglichkeit testet. Jens Bultmann, Teamleiter Logistik und Infrastruktur am Standort, begleitet das Projekt.

„Wir sammeln Erfahrungen mit den Fahrzeugen“, sagt er. Die Zahl der elektrisch betriebenen PKW steigt ständig, gerade wurden hier neben der großen Lagerhalle 28 neue Wallboxen installiert. Bei den Kleintransportern ist Bultmanns Fazit nicht so klar wie bei den PKW. „Wir müssen jederzeit einsatzbereit sein, sind auch auf unwegsamen Pfaden unterwegs, auch mal auf matschigen Feldwegen“, sagt er. Noch gibt es etwa Probleme, ein E-Fahrzeug abzuschleppen. Aber klar ist auch: „Emissionsfreie, batteriebetriebene Fahrzeuge sind die Zukunft“, sagt Bultmann. Azubi Jan Zugier fährt privat einen Diesel, ein sparsamer Golf, so alt wie er selbst. Sollte der mal nicht mehr starten, kann auch der Azubi sich einen Stromer vorstellen – den Tesla jedenfalls lenkt er sicher einmal quer durchs SVO-Gebiet.

Smarte Energiesteuerung, die echtes Geld spart

Die nächste Station liegt am südlichen Stadtrand von Celle. Als Kamil Kaczmarek die Tür öffnet, hat er die SVO-Azubis schon auf seinem Handy-Display gesehen. Denn die Experten von der SVO Tiemann electric GmbH sind nicht nur die Profis für den Aufbau einer PV-Anlage oder klassischer Elektroinstallation, sie kümmern sich auch um intelligentes Energiemanagement und weitere schlaue Lösungen fürs Eigenheim, wie das Öffnen der Tür via Smartphone. IT-Profi Kaczmarek er­klärt das Energiemanagementsystem SVO | cor E. Es steuert den Energiefluss im Gebäude, sodass Geräte beispielsweise dann automatisch in Betrieb gehen, wenn die Sonne scheint.

Das E-Auto lädt oder die Waschmaschine läuft dann, wenn der Strom besonders günstig ist oder selbst erzeugt wird. „Man kann hier richtig Geld sparen mit einem System, das sich individuell anpassen lässt“, sagt Kaczmarek. So können die Techniker zum Beispiel einstellen, dass beim Verlassen des Gebäudes oder abends beim Zubettgehen alle Rollläden herunter fahren und das Licht ausgeht. Und das ist erst der Anfang ...

Nachhaltig und offen – Wohlfühlen am neuen Standort in Uelzen

Die Azubis verlassen den stylischen Showroom von SVO Tiemann und lassen Kaczmarek und seine Kollegen weiter an smarten Lösungen für die dezentrale, nachhaltige Energieversorgung tüfteln. Die eignen sich auch für schon bestehende Anlagen oder eben für Neubauten. Ein besonderes Projekt der SVO ist in Uelzen kurz vor der Fertigstellung. Denn der Standort am ­Uelzener Bahnhof wird ersetzt durch einen gut erreichbaren Neubau an der B4 in Uelzen. Jan Krucken­berg, Standortleiter und Prokurist in der SVO-Gruppe, führt die Azubis durch das Gebäude auf dem rund 12.000 Quadratmeter großen Grundstück, das im ersten Quartal 2025 bezugsfertig sein soll. „Offenheit, Licht, Transparenz und ein gutes Miteinander – so wollen wir unseren Arbeitsalltag hier gemeinsam gestalten“, sagt Kruckenberg und blickt durch die großen Fensterfronten. Wo jetzt noch Baustelle ist, werden bald Grünflächen wachsen. Ein Ort, an dem auch die SVO-Kunden sich wohlfühlen sollen, wenn sie sich zu Vertragsfragen oder neuen Produkten beraten lassen.  

Insgesamt 14 km Heizungsleitungen wurden in die Betondecken verlegt. Dadurch ist sowohl das Heizen als auch das Kühlen des Gebäudes möglich. Betonkernaktivierung nennt man dieses System als Teil der nachhaltigen Gebäude­heizung. Für die richtige Temperatur in den Rohren sorgen Wärmepumpen. An den Decken im Gebäude hängen zahlreiche weiße Segel über den künftigen Arbeits­plätzen. Sie geben Strahlungswärme im Winter ab und kühlen mit dem gleichen Prinzip im Sommer. Die Segel sorgen so für ein angenehmes Klima für die Menschen, die darunter arbeiten. „Wir konnten hier viele spannende Ideen wie diese umsetzen und haben mit dem Neubau die Chance genutzt, neue und bekannte Systeme miteinander zu verbinden. Wie freuen uns auf den Einzug“, sagt Jan Kruckenberg und begleitet die Azubis weiter nach draußen. Denn die müssen weiter, und Kruckenberg muss hier weiter den Endspurt begleiten.  


Die neue Geothermie – die SVO geht als Innovationstreiber voran

Letzter Stopp für die SVO-Azubis. Jan Zugier parkt den blauen Tesla am Rand von Eschede, im künftigen Baugebiet „Im Scheuer Felde“. Hier entsteht gerade das erste Kalte-Nahwärme-Netz im Landkreis Celle, das die SVO-Gruppe gemeinsam mit der Avacon Natur GmbH und der Ingenieurgesellschaft Heidt + Peters mbH realisiert. Die Gebäude in dem Neubaugebiet werden über ein zentrales System mit Wärme aus dem Boden versorgt. Für diese oberflächennahe Geothermie, so der ­Fachbegriff, hat ein Unternehmen hier schon 44 Löcher in den Boden gebohrt, jeweils 150 Meter tief. Dort liegt die Temperatur durchgängig bei 10 bis 14 Grad. Im Vergleich zu einer Luft-Wärmepumpe, die ihre Wärme ausschließlich aus der Umgebungsluft bezieht, wird für Heizung und Warmwasser so deutlich weniger zusätzlicher Strom benötigt. Im Sommer können die Gebäude über Flächenheizungen auch effizient gekühlt werden. Jan Zugier und Angelina Koch stehen auf dem vom Regen aufgeweichten Boden. Hier sollen bis 2028 insgesamt 70 Baugrundstücke erschlossen werden – innovative ­Klimatechnik inklusive.  

Die Anlage kann als Blaupause für ähnliche zukünftige Projekte dienen. Denn als Bietergemeinschaft mit der target GmbH aus Hameln hat die Celle-Uelzen-Netz-GmbH die Ausschreibung vom Landkreis Celle für die kommunale Wärmeplanung gewonnen. Die gilt für alle Kommunen im Landkreis mit Ausnahme der Stadt Celle. Gemeinsam Energiewende bewegen – die SVO bleibt ein wichtiger Innovationsmotor für die Region.  

Jan Zugier, der seine Ausbildung gerade begonnen hat, freut sich darauf, weiter jeden Tag zu lernen und Stück für Stück an diesen wichtigen Projekten mitarbeiten zu können. Angelina Koch wird bald fest im Kundenservice arbeiten. Gemeinsam sind sie für die SVO-Kunden da, bei Fragen am Telefon, bei Aufträgen direkt vor Ort. Und mittendrin im Alltag der Energiewende. „Megaspannend, was hier an so vielen Stellen passiert“, sagt Angelina Koch. Ihr Kollege Jan Zugier nickt. Und parkt dann den SVO-Tesla neben der Ladesäule. Für heute ist Feierabend, morgen geht es weiter: Gemeinsam Energiewende bewegen.